Zwischen Regen und Euphorie: ein kleiner WM-Rückblick
- melaniahudakova9
- 20. Okt.
- 2 Min. Lesezeit

Der Stabhochsprung-Wettbewerb der Männer bei der Weltmeisterschaft in Tokio war einer der hochklassigsten in der WM-Geschichte. Die Frauen hatten im Hochsprung mit widrigen Witterungsbedingungen zu kämpfen. Wie motiviert geht man in einen Wettbewerb, wenn man vorher schon weiß, dass der Sieger Armand Duplantis heißen wird? Diese Frage stellt sich für die Stabhochspringer nicht. Sie genießen die Gemeinschaft und freuen sich mit jedem, der eine tolle Leistung abliefert. Dennoch wird Sam Kendricks (USA) enttäuscht gewesen sein, mit tollen 5,95m nur Vierter zu werden. Allzu gern war er nicht nach Tokio zurückgekehrt. Noch immer sitzt die Enttäuschung tief, die Olympischen Spiele in Tokio 2021 in Corona-Quarantäne verbracht zu haben – zu Unrecht, davon ist er bis heute überzeugt. Doch dann, im ausverkauften Stadion in Tokio 2025, ist er wieder ganz dabei und feuert seine Konkurrenten an – wie es eben sein Naturell ist, das ihn auch in der Cottbuser Lausitz-Arena so beliebt macht. Die Medaillen sichern sich andere. Doch wer sieht, wie er und seine Kollegen den Schweden Armand Duplantis bei seinem Weltrekord über 6,30m feiern, der weiß, dass diese Stabhochsprung-Jungs eine ganz besondere Truppe sind. Mit Teamgeist, mit der ehrlichen Freude über tolle Leistungen und dem Streben, seine eigene Leistung immer weiter zu verbessern. Das zu sehen, lässt die Freude auf das nächste Cottbuser Springer-Meeting gleich noch einmal steigen. Der einzige deutsche WM-Finalist Bo Kanda Lita Baehre landet mit einer Saisonbestleistung von 5,75m auf Platz zehn.
Etwas weniger euphorisch gestaltet sich der Hochsprung der Frauen am letzten WM-Tag – schon des Wetters wegen. Heftiger Regen sorgt zweimal für eine Unterbrechung. Da Konzentration und Spannung aufrecht zu erhalten, ist eine große Herausforderung. Erstaunlich, dass der australischen Siegerin Nicola Olyslagers bei diesen Bedingungen überhaupt zwei Meter gelingen. Weltrekordhalterin Yaroslava Mahuchikh (UKR) ist mit Bronze nach einer holprigen Saison nicht unglücklich. Aus Cottbuser Sicht empfehlen wir dringend, die Saison 2026 wieder in Cottbus zu beginnen. Im Jahr 2024 waren ihre 2,04m in der Lausitz-Arena ein gutes Omen für die restliche Saison, in der sie Olympiasiegerin wurde und mit 2,10m einen neuen Weltrekord aufstellte. 2025 war ein Start in Cottbus leider nicht möglich.Die deutschen Hochspringerinnen sind am Ende mit übersprungenen 1,93m nicht unzufrieden. Christina Honsel, Cottbus-Gewinnerin 2025, blickt nach dem siebten Platz bei der WM „dankbar und happy“ auf eine tolle Saison zurück. Imke Onnen hat ein wenig mit dem ungewohnten Bodenbelag zu kämpfen, zeigt sich aber mit Platz elf und einem guten Saisonabschluss versöhnt.



